Kvarner/Kroatien

150 Jahre Südbahn nach Opatija

06.09.2018

150 Jahre Südbahn nach Opatija

Mit Vollgas an die Adria: 1873 eröffnete die k.k.-Südbahn-Gesellschaft die Eisenbahnverbindung vom heute slowenischen Pivka nach Rijeka. Der Auftakt für die Gründung eines Seebades, das als Abbazia (heute Opatija) rasch zu einem der mondänsten Kurorte der österreichisch-ungarischen Monarchie werden sollte.

Waren es zunächst militärische und wirtschaftliche Gründe, die den rasanten Ausbau der Eisenbahnlinien am europäischen Kontinent vorantrieben, so kam zunehmend das Thema Reise ins Spiel. Friedrich Julius Schüler, der visionäre Direktor der k.k.-Südbahn-Gesellschaft orientierte sich dabei an glanzvollen Beispielen an der Côte d’Azur wie Monte Carlo, Menton, Nizza oder Cannes. So entstanden Grandhotels am Semmering oder in Toblach in den Dolomiten als exklusive Ziele für ein sehr gut betuchtes Publikum.

Die heutige Riviera von Opatija, südwestlich der Hafenstadt Triest, präsentierte sich bis zur Eröffnung der neuen Bahnlinie als weitgehend verschlafener Küstenstreifen mit einigen Dörfern und einer historischen Abtei, die dem Ort ihren Namen gab. Gesellschaftlicher Treffpunkt war die Villa Angiolina, heute das sehenswerte Regional- und Tourismusmuseum, die sich der aus Rijeka stammende Holz- und Weizenhändler Iginio Scarpa als Sommerresidenz hatte errichten lassen.

Das mondänste Seebad der Monarchie

Als 1873 die neue Teilstrecke nach Rijeka als Abzweigung der Verbindung zwischen Wien und Triest eröffnet wurde, verwandelte sich der Küstenabschnitt binnen kürzester Zeit in eines der Sehnsuchtsziele der österreichisch-ungarischen Monarchie. In nur 600 km gelangte man bequem von der Residenzstadt der Habsburger an die Adria, mit entsprechenden finanziellen Mitteln sogar im eigenen Salonwagen. 1884 wurde das Hotel Quarnero – heute Grand Hotel Kvarner – zum Inbegriff der neuen Ära. Weitere Luxushotels und elegante Pensionen folgten, dazu prächtige Villen, weitläufige, mediterrane Parks und ein 12 km langer Promenadenweg direkt am Meer.

Opatija – heilklimatischer „Curort“ seit 1889

In Absprache mit der führenden Wiener Ärzteschaft rund um Theodor Billroth und Julius Glax entwickelte Schüler das Seebad aber nicht nur zum reinen Ferienort. Die gesundheitlichen und medizinischen Aspekte spielten eine bedeutende Rolle und so wurde Abbazia/Opatija im März 1889 offiziell zum heilklimatischen „Curort“ ernannt. Zunächst vor allem im Winter besucht, bald aber ganzjährig, etablierte sich die neu entdeckte Riviera rasch als das bedeutendste Seebad der Monarchie.

Das illustre internationale Publikum, gekrönte Häupter und Künstler inklusive, reiste mit der Eisenbahn zum Bahnhof Matulj an, wo Pferdedroschken zur Weiterfahrt bereitstanden. In späteren Jahren gab es sogar eine Straßenbahnlinie, die 12 km entlang der Küste bis zum Villenvorort Lovran führte. Wer zu den Inseln übersetzen wolle, konnte dies mit Dampfschiffen tun. Die Monarchie kurte und tanzte, wobei Mehlspeisen, Sekt und andere Spezialitäten über Nacht per Zug von Wien angeliefert wurden.

Historisches Architektur-Denkmal und „Kvarner Effekt“

Mit dem Ende der Donaumonarchie verblasste der Glanz der Riviera, die heute eine umso bemerkenswertere Renaissance feiert. Mit ihrem Ensemble an Bauwerken im Stil der Belle Epoque und des Jugendstils, eingebettet in eine Parklandschaft zu Füßen des Ucka-Bergmassives, ist Opatija ein architekturhistorisches Juwel, das in dieser Form einzigartig ist.

Aus dem Dornröschenschlaf erwacht, bietet sich hinter den restaurierten Fassaden längst moderner Reisekomfort und die Restaurants werden in den internationalen Gourmetführern als mediterrane Entdeckungen gefeiert. Nicht zuletzt knüpft der Gesundheitsbereich an die großen Zeiten an: Mit modernen therapeutischen und medizinischen Behandlungen wird als „Kvarner Effekt“ genutzt, was einst schon den führenden Ärzten der Donaumonarchie als natürliche Gegebenheiten der Region und des k.k.-Curortes“ gepriesen haben. www.kvarner.hr, www.visitopatija.com

Tipp: Zu bestimmten Terminen fährt der Majestic Imperator, ein Nachbau des kaiserlichen Hofsalonzuges, mit speziellen Arrangements von Wien nach Opatija. www.majestic-train.com/de

Buchtipps:

Désirée Vasko-Juhász
Die Südbahn Ihre Kurorte und Hotels
Böhlau Verlag, 2006
ISBN: 978-3-205-77404-4


Johannes Sachslehner
Abbazia: K. u. k. Sehnsuchtsort an der Adria
Styria Verlag
ISBN-10: 3701200629

Johannes Sachslehner
Auf Schienen durch das alte Österreich: Erinnerungen an die k.u.k. Eisenbahnwelt
Styria Verlag
ISBN-10: 3222134812

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Landhaus Mühle, Schluchsee, www.landhaus-muehle.de

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